HSG 2021

HSG Langenau/Elchingen Männer 3  - HSG Illertal 30:30

Nach den letzten zwei gewonnenen Partien war die dritte Mannschaft der HSG Langenau um das Trainerduo Euchner/Renz hochmotiviert auf das nächste Spiel gegen die HSG Illertal. Im Hinspiel musste man eine hohe Niederlage hinnehmen und somit waren die Erwartungen an das Team dementsprechend hoch. Nach zuvor einigermaßen ansehnlicher Leistung von Torhüter Rasch im Feld gaben ihm die Trainer erneut die Chance, seinen Handballhorizont zu erweitern. Samstagabend um 17:45 Uhr war dann Anpfiff in der heimischen Pfleghofhalle.

Wie schon in den Spielen vorher war die Anfangsphase geprägt von ruhigem Aufbauspiel mit den ein oder anderen Ungenauigkeiten im Abschluss. In Minute 2 dann der erste Treffer der Partie über den dynamisch agierenden Rechtsaußen Tom Lenz. Gute Abwehrarbeit ermöglichte einfache Ballgewinne und so erfolgte in Minute 5 dann auch schon der zweite Treffer von Pommespanzer Lenz, woraufhin er sich mit einer Auszeit auf der Bank belohnte. Zwar glichen, die wie gewohnt spielstarken Illertaler auf 2:2 aus, doch konnte man im Angriff mit geduldigem Spiel gleich zweimal in Folge über Matthias Schneider via 7-Meter die Führung zurückgewinnen.

Bereits hier sollte sich abzeichnen, dass dieses Spiel zu einem 60-minütigen Kampf werden sollte. Leider schlich sich in dieser Phase erneut der Fehlerteufel ein und dieser verhinderte eine höhere Führung. In Minute 16 knallte dann Coach Renz die erste grüne Karte auf den Zeitnehmertisch. Eine Wende brachte das aber nicht und so verlief das Spiel weiterhin auf Augenhöhe. Wieder einmal war es der gute Allgeier in der Familie, Philipp, der die HSG auf den Schultern trug. Er legte einen astreinen Quattrick (vier Tore in Folge) hin und sorgte somit dafür, dass die Dritte im Spiel blieb. Kurz vor Ende der Halbzeit feuerte die Nummer 6 der Illertaler, Fabian Liggefeld, mit einer Unterarmkanone sein Team zum Halbzeitstand von 12:13 in Führung.

Einigermaßen zufrieden konnte man die Halbzeitpause genießen und sich auf die weiteren Minuten vorbereiten. Lediglich die Chancenverwertung hinderte die M3 daran, eine gute Führung erspielen zu können. Mit einem geheimen Trick aus der Zauberkiste vom bereits höherklassig spielenden Tom „Bodsch“ Lenz sollte man dieses Mal den Anfang der zweiten Halbzeit nicht wie gewohnt verschlafen.

Und wer hätte es gedacht? Der Zauber hat funktioniert. Bis zur 34. Spielminute konnte man 4 Tore in Folge erzielen. Besonders der am Strich agierende Handballgott Matthias S. konnte sich hier durch drei Tore in Szene setzen. Wer aber dachte, nun würde sich das Blatt wenden, sollte auf dem Holzweg sein. Illertal schaffte es immer wieder, durch seine schnellen Rückraumspieler zu einfachen Toren zu kommen. In Minute 39 dann erneut eine Auszeit von Trainerkugel Renz, welche direkt Wirkung erzielte. So konnte man sich bis Minute 43 einen vier Tore Vorsprung erspielen. Vor allem die offensive Deckungsweise der Gäste ermöglichte es immer wieder, an den Nahtstellen zu Durchbrüchen zu kommen. Die 44. Spielminute bricht an und erneut steht der 2-Meter-Mann Schneider an der 7-Meter-Linie. Doch zum Entsetzen aller sollte dieser Wurf nicht im Kasten landen und somit bricht die bislang anhaltende 100-%-Quote von der Nummer 13 zusammen. Welch eine enttäuschende Leistung. Immer noch unter Schock stehend nutzen die Gäste die Situation aus, um bis zur 50. Spielminute sogar erneut in Führung zu gehen. Aber die Männer der M3 blieben cool und spielten ihren Stiefel wie bislang weiter und konnten das Spiel offenhalten. Beim Stand von 29:29 stand plötzlich ein anderer Schütze für die Langenauer an der Linie. Tim Hauber, bekannt durch seine eiserne Lunge und sein bezauberndes Aussehen, nahm die Verantwortung in eigene Hand. Wurf, der Torwart pariert, doch Hauber ist weiterhin im Ballbesitz. Mit einem zauberhaften Heber gelang es ihm, dem Torwart die Murmel zielgerichtet in die Hände zu werfen. Kurz darauf erzielten 36 Sekunden vor Ende die Gäste den Führungstreffer. 29:30 steht nun auf der Anzeigetafel. Und zum letzten Mal legte Trainer Renz eine grüne Karte.

Noch 32 Sekunden auf der Uhr. Ein einziger Angriff trennt das Team vom Ausgleich. Die Halle hält den Atem an. Die Trainer fällen eine mutige Entscheidung: Torwart Jannik Rasch betritt das Feld – nicht, um das Tor zu hüten, sondern um Geschichte zu schreiben. Der Ball läuft durch die Reihen, die Abwehr der Gegner formiert sich hektisch, die Augen sind auf Tim Hauber gerichtet. Jeder erwartet den finalen Wurf von ihm – alle außer einem. Plötzlich, aus dem Nichts, steigt Rasch aus dem Rückraum hoch. Ein Torwart, der wirft? Die Halle stockt, Sekunden dehnen sich wie eine Ewigkeit. Dann – ein Donnerhall! Der Ball zischt durch die Luft, unaufhaltsam, wie ein Projektil. Der gegnerische Keeper reißt die Arme hoch, doch vergeblich. Das Netz wölbt sich, das Publikum explodiert. Mit noch 7 Sekunden auf der Uhr und einem am Ende direkt ausgeführten Freiwurf, der im Block landete, endete die Partie mit einem gerechten 30:30.

Zwar hatte man die Gäste zeitweise an den kleinen Cojones, doch konnte man die gute Angriffsleistung dieses Mal nicht mit einer passenden Abwehr ergänzen. Trotz allem konnte man nach dem Spiel bei Pizza und Bier den Punktgewinn feiern. Nun hat die M3 erst einmal 2 Wochen spielfrei, bevor der SV Lonsee dann zum Tanz in der Brühlhalle eingeladen wird. Anpfiff ist am 16.03. zur unchristlichen Uhrzeit von 13:00 Uhr.